Insulin – Freund oder Feind?

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#1. Was ist Insulin?

Insulin ist ein lebenswichtiges Polypeptidhormon, welches in den β-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es ist das zentrale Hormon der Blutzuckerregulation in unserem Körper, welches aus einzelnen Eiweißbausteinen zusammengesetzt ist.

Die Hauptaufgabe des Insulins besteht darin, zum Beispiel nach der Nahrungsaufnahme, den Blutzuckerspiegel zu senken. Dabei fördert es Stoffwechselprozesse, die zu einer Aufnahme der Kohlenhydrate in die Zellen bzw. deren Verwertung führen. Gleichzeitig hemmt es Prozesse, bei denen Zucker neu gebildet wird. Insulin wirkt zudem auf eine Reihe weiterer Stoffwechselwege, wie dem Fettaufbau und der Fettspeicherung oder die Eiweißsynthese.

Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass Insulin nur nach der Nahrungsaufnahme freigesetzt wird. Jedoch wird es anhaltend in geringen Mengen auch im nüchternen- bzw. hungrigen Zustand abgegeben. Hierbei handelt es sich um das sogenannte Basalinsulin.

#2. Wie laufen die zwei Phasen der Insulinfreisetzung ab?

Die erste Phase setzt nach der Nahrungsaufnahme ein. Hier kommt es zu einer pulsartigen Freisetzung von Insulin, um die schnell aufgenommene Glukose (Kohlenhydrat/Einfachzucker) zu verwerten und die Glukoseproduktion in der Leber einzuschränken.

In der zweiten Phase erfolgt die Bildung und Freisetzung von Insulin länger und anhaltender, um die Glukose aus langsamer verdauten und aufgenommenen Kohlenhydraten zu verwerten. Hinweis: Diese zweite Phase ist beim Abnahmewunsch am Wichtigsten.

Kohlenhydrat- und zuckerreiche Speisen verursachen einen schnellen und hohen Insulinspiegel im Blut, der auch zügig wieder absinkt. Sind nur wenige Kohlenhydrate (Einfachzucker)in der Nahrung, steigt der Insulinspiegel langsamer an und fällt flacher aus. Dies hat wiederum den Effekt, dass das „Sättegefühl“ länger anhält und somit weniger Speisen bzw. zuckerhaltige Lebensmittel eingefordert bzw. zu sich genommen werden.

Fette, Eiweiße und Ballaststoffe verzögern den Insulinanstieg im Blut. Das Maß des Insulin- und Blutzuckeranstiegs nach dem Essen wird mit Hilfe des glykämischen Indexes. Lies hier auch gerne meinen Blogartikel Der glykämische Index unter den Diäten.

#3. Was fördert Insulin?

In den Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse bildet der Körper das Hormon Glukagon. Es ist quasi der Gegenspieler zu Insulin: Während Insulin den Blutzucker senkt, fördert Glukagon die Bildung und Freisetzung, der in der Leber gespeicherten Zuckerreserven im Blut und lässt den Blutzuckerspiegel ansteigen.

#4. Wie wirkt sich Insulin auf die Muskel- und Fettzellen aus?

Muskel- und Fettzellen hingegen brauchen das Hormon, um mit dem Treibstoff Glukose versorgt zu werden. Insulin bindet sich dafür an einen spezifischen Türöffner (Rezeptor) in der Zellmembran. Dieser leitet das Hormonsignal in die Zelle weiter.

Im Muskel fördert Insulin die Aufnahme von Glukose in die Zellen. Auf diese Weise wird bereits ein Großteil der Glukose aus dem Blut entfernt. Der Muskel baut einen kleinen Teil der Glukose für die eigene Energieversorgung sofort ab. Die Glykolyse (Abbau) wird ebenfalls mittels Insulin angeregt.

Ein weiterer Teil des Zuckers dient dem Aufbau des muskulären Energiespeichers Glykogen (Glykogensynthese), welcher den Muskel zwischen den Mahlzeiten versorgt. Gleichzeitig wird der Abbau von Glykogen (Glykogenolyse) gehemmt.

Gelangt mehr Glukose in den Muskel, als der Glykogenspeicher fassen kann, wird der Zucker – ebenfalls durch Insulin begünstigt – zu Fett umgebaut (Lipidsynthese) und zwischen den Muskelfasern gespeichert.

GIF Insulin

#5. Warum verhindert Insulin die Fettverbrennung?

Auch das Fettgewebe ist nach den Mahlzeiten mit großer Zuckermenge in der Lage Glukose aufzunehmen und so den Blutzuckerspiegel schnell wieder zu normalisieren.

In der Fettzelle begünstigt Insulin sowohl den Abbau von Glukose (Glykolyse), wie auch die Umwandlung zu Fett (Lipidsynthese). Gleichzeitig fördert das Hormon auch die Aufnahme von freien Fettsäuren dem Blut und deren Speicherung im Fettgewebe. Dies wird unter anderem durch die Stimulation eines Enzyms (Lipoproteinlipase) erreicht.

Der Abbau von Fett (Lipolyse) ist unter Insulineinwirkung hingegen gehemmt. Insulin ist somit maßgeblich am Aufbau von Körperfett beteiligt bzw. erschwert dessen Abbau.

FAZIT:

Insulin ist das anabolste Hormon im Körper, dessen wichtigste Aufgabe es ist, den Blutzuckerspiegel zu senken. Daher ist es bei einem Abnahmewunsch essentiell, dass eine übermäßig kohlenhydratreiche Ernährung, wie zum Beispiel durch Zucker, Teigwaren, Kuchen etc. verhindert wird. Durch diese Lebensmittel wird der Blutzuckerspiegel dauerhaft angeregt, sodass der Stoffwechsel durch die vermehrte Insulinausschüttung durcheinander gerät.

Die Bauchspeicheldrüse ist überlastet und kann nicht mehr für ausreichenden Nachschub sorgen. Insulin schließt die Körperzellen für den Zucker auf. Sowohl die Muskelzellen zur Energiegewinnung als auch die Fettzellen zum Speichern von Fett und Glukose.

Diese vermehrt aufgenommene Glukose hemmt auf Dauer den Fettabbau. Insulin fördert sodann durch die einladend geöffneten Zelltüren sogar den Fettaufbau, wodurch ein Teufelskreislauf aus Fettaufbau und Hemmung von Fettabbau gefördert wird. Daher gilt: ein Stück Kuchen lieber selten versehen und dafür voll genießen 😉

Lies im Blogartikel Trainingslenker: Hormone mehr darüber, welche Hormone dich wie genau unterstützen können.

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